Minigolf, Miniaturgolf, Bremen

Die Geschichte des MGV Bremen

Vereinsgründung

Drei Sportlerinnen und fünf Sportler, die sich von ihrem bisherigen Bahnen-Golf-Club getrennt hatten, beschlossen einen eigenen Verein zu gründen.

Nach relativ kurzer Vorbereitungszeit wurde so von den acht Bahnengolfern am 20. März 1994 ein neuer Miniatur-Golf-Verein ins Leben gerufen.

Nachdem auch die Platzfrage mit den Inhabern einer turniertauglichen Miniaturgolf-Anlage am "Haus Wieseneck" per Nutzungsvertrag geregelt werden konnte, stand der Aufnahme des Miniatur-Golf-Verein Bremen e.V. in den Landessportbund Bremen und im Niedersächsischen Bahnen-Golf-Verband nichts mehr im Wege.

Vereinsentwicklung

Innerhalb sehr kurzer Zeit verdoppelte sich die Zahl der Vereinsmitglieder. Bereits Anfang Mai des selben Jahres konnte das 20. Vereinsmitglied begrüßt werden.

Diese, von den Vereinsgründern unerwartet erfreuliche, Mitgliederentwicklung brachte aber gleichzeitig für das interne Vereinsleben unerfreuliche Entwicklungen mit sich. Schnell wurde deutlich, daß sich, mangels vorhandener Räumlichkeiten, das ganze Vereinsleben unter den Augen der Öffentlichkeit im Freien abspielen musste.

Zunehmend auftretende Differenzen mit den Platzinhabern über Platzbenutzung, Nutzungsentgelt, Verantwortlichkeiten des Vereins gegenüber den Inhabern etc. ließen das anfänglich gute Verhältnis zwischen den Vetragspartnern sehr bald unerträglich werden.

All diese Differenzen ließen schon bald den Gedanken an eine vereinseigene Anlage aufkommen. In mehreren Mitgliederbesprechungen wurde das ganze Für und Wider eines solchen Vorhabens ausführlich besprochen und letztlich einstimmig beschlossen.

Bauplanung (Finanzierung)

Grundlage für die Planung und den Bau einer vereinseigenen Anlage war zunächst einmal die Klärung der Finanzierungsfrage. Aufgrund erheblichen Beratungsbedarfs wandte der Verein sich hilfesuchend an das Bremer Sportamt. Lobenswert erwies sich dabei die sachkundige Beratung durch den Mitarbeiter des Sportamtes Herrn Thies. Dieser machte den Verein auf mehrere konkrete Finanzierungsmöglichkeiten aufmerksam.

So standen Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen von der Stadtgemeinde und vom Sportamt für diese Zwecke zur Verfügung. Zusätzlich wurde ein Darlehen bei der Sparkasse in Bremen aufgenommen. Die Finanzierung der vereinseigenen Anlage war gesichert.

Bauplanung (Ort)

Die nun anstehende Suche nach einem, unseren Anforderungen entsprechenden, städtischen Areal erwies sich als recht schwierig.

Die uns von der Stadtgemeinde angebotenen Flächen waren, in aller Regel, für unsere Zwecke zu klein oder zu abgelegen.

Das vom Verein selbst entdeckte "ideale" Areal befand sich leider nicht im Verfügungsbereich des Sportamtes. An dieser Stelle bedankt sich der Verein bei den damals Verantwortlichen Personen Herrn Köhler (Leiter Ortsamt Bremen-Hemelingen), Herrn Thies (stellv. Leiter Sportamt Bremen), Herrn Fahrenholz (Abteilungsleiter Gartenbauamt Bremen), sowie Herrn Fischer (Vertreter Sportdeputation der Bremischen Bürgerschaft) die mit ihrem persönlichen Engagement halfen, das gewünschte Areal zu pachten.

Baugenehmigungsverfahren

Es konnte nun an die Konkretisierung unseres Bauvorhabens gehen.

Zuerst wurde ein Architekt mit der Erstellung eines Bauplanes und der Beantragung einer Baugenehmigung beauftragt. Diese Baugenehmigung sei in spätestens zwei Monaten erteilt, wurde uns durch den Architekten versichert. Aus diesen zwei Monaten wurden, nach massiven Protest beim Chef des Bauordnungsamtes, acht Monate bis zur Erteilung der Baugenehmigung.

Bauvorbereitung

Wir wurden auf eine Kleinanzeige aufmerksam, in der 19 gut erhaltene, gebrauchte Minigolfbahnen inkl. Zubehör angeboten wurden. Diese mussten allerdings aus der Region Dortmund nach Bremen transportiert werden. Durch Zuhilfenahme von Kontakten konnte dieses Transportproblem gelöst werden.

19 Eisenrahmen, entsprechende Hindernisaufbauten, Zubehör und 15 Paletten Gehwegplatten wurden von Vereinsmitgliedern ver- und wieder entladen.

Baubeginn

Endlich konnte es mit dem eigentlichen Bau der Anlage losgehen!

Platz:

Wo einst Hastedter Bürger mit ihren Hunden Gassi gingen und der eine oder andere Maulwurf seine Löcher gebuddelt hatte, sorgten nun andere Erdlöcher für Aufsehen. Denn hier, auf der einstigen Grünfläche direkt neben der Sporthalle des Hastedter Turn- und Sportvereins begannen wir unsere Minigolfanlage zu bauen. Mit der Erstellung eines Fundamentes für das Vereinsheim, sowie der Verlegung des Abwasserkanals (freundlicherweise durften wir diesen an den Kanal des HTSV anschließen) beauftragten wir eine Baufirma. Die Verlegung der Strom- und Wasserversorgung vergaben wir an die Stadtwerke Bremen (heute swb AG).

Nun wurde die Anordnung und Verlegung der Bahnen in Angriff genommen. Nach einem genauen Plan wurden 144 Fundamentblöcke passgenau in das Erdreich eingebracht, um darauf die Bahnen auf Stelzen zu verlegen. Für dieses Vorhaben wurden ebenso 144 Nivelliereinrichtungen an die Bahnen geschweißt. Eine weitere zeitaufwändige Arbeit stellte die Verlegung von 180 m³ Gehwegplatten dar. Alle Arbeiten wurden ausschließlich von Vereinsmitgliedern durchgeführt.

Vereinsheim:

Bereits nach Erteilung der Baugenehmigung wurde von uns der Bau eines Blockhauses in Auftrag gegeben. Nach Fertigstellung der Fundamentplatte konnte der Bau des Vereinsheims durch einen Zimmereibetrieb erfolgen. Nach Abschluß dieses Arbeitsganges wurde schrittweise der Ausbau des Innenlebens in Angriff genommen. Das Vereinsheim gliedert sich auf einer Grundfläche von 40 m³ in einen Kassenraum, Aufenthaltsraum, Küchenraum sowie Sanitärbereich für Damen und Herren. Sämtlicher Innenausbau des Vereinsheims erfolgte durch Vereinsmitglieder.

Eröffnung

Am Sonntag 16. März 2000 konnte die Anlage für den Publikumsverkehr geöffnet werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten alle am Bau beteiligten Vereinsmitglieder rund 3.000 Arbeitsstunden an Eigenleistung erbracht.

In regelmäßigen gemeinsamen Arbeitseinsätzen und freiwillig übernommenen Patenschaften erhalten und verschönern die Vereinsmitglieder bis heute den Platz und das Vereinsheim für das Publikum und für das Vereinsleben.